Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema Nachhaltigkeit. Speziell beschäftigt mich wie ich im Alltag mit zwei Kindern nachhaltig leben kann.
Kinder führen einem die Notwendigkeit des Umdenkens für mehr Nachhaltigkeit nochmal stärker vor Augen. Natürlich wollen wir auch für sie und ihre Kinder eine lebenswerte Welt hinterlassen.
Es wird jedoch immer klarer, dass unser derzeitiges globales Handeln nicht nachhaltig ist. Wir verschmutzen unsere Erde und unsere Meere. Die Insekten und die Bienen sterben aus. Das Wetter und unser gesamtes Klima verändert sich.
Ein Hilfeschrei unseres Planeten. Laut, sehr laut schreit unsere Mutter Erde. Lasst uns doch hinhören.
Heute möchte ich euch gerne meine Gedanken zu mehr Nachhaltigkeit teilen. Aber lasst uns mal ganz am Anfang beginnen:
Wir alle verwenden den Begriff Nachhaltigkeit in unserem täglichen Leben und intuitiv wissen wir was wir damit meinen. Dennoch ist Nachhaltigkeit ein komplexer Begriff, der sich auch über die Zeit hin verändert hat. Aktuell wird Nachhaltigkeit oft in Bezug gesetzt mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Das bedeutet, dass es bei Nachhaltigkeit um die Umwelt, die Wirtschaft und die Menschen geht.
Dabei bezieht sich Nachhaltigkeit auf die Möglichkeit der Regenerierung. Und Regenerierung bedeutet erholen, aufleben, erneuern, wiederherstellen, gesund werden, nachwachsen, oder auch neu bilden.
Das bedeutet also, dass wenn wir nachhaltig leben, wir so leben, dass sich die Umwelt, die Wirtschaft und auch die Menschen trotz unserer Taten immer wieder erneuern, erholen, wiederherstellen können.
Nachhaltigkeit begegnet uns in vielen Aspekten unseres Lebens. Nachhaltigkeit im Alltag kann sich auf unsere Fortbewegung, unsere Ernährung, unsere Arbeit, oder auch unser Kaufverhalten beziehen. Immer geht es dabei um die Auswirkungen unseres Verhaltens auf unsere Welt.
Denken wir hier beispielsweise an die Unmengen an Plastik, die wir in den letzten Jahren produziert, konsumiert und weggeworfen haben, dann wird schnell klar, dass hier kein nachhaltiges Handeln vonstatten gegangen ist. Plastik verrottet sehr, sehr langsam und wir produzieren viel schneller als, dass sich die Umwelt erholen kann. Dadurch finden wir Plastik zum Beispiel in riesigen Mengen in unseren Meeren wieder. Unsere Plastikproduktion zerstört deswegen die Natur und tötet Tiere. Das ist kein nachhaltiges Verhalten.
Veränderung fängt erstmals bei uns selbst an. Dennoch glaube ich, dass wir auch die Konzerne in ihrer Verantwortung miteinbeziehen sollen. Gerade beim Thema Plastik benötigt es mehr als den Willen des Konsumenten um eine langfristige Änderung schnell genug umzusetzen.
Ich glaube fast niemand möchte Mikroplastik in seinen Kosmetikprodukten haben. Dennoch haben ein Großteil der Österreicher Kosmetikartikel zuhause in denen Mikroplastik enthalten ist.
Der Grund dafür liegt in teilweise im fehlenden Bewusstsein, jedoch auch in der Uneinsichtigkeit der Inhaltsangaben. Konzerne machen es den Konsumenten schwer zu erkennen welche Inhaltsstoffe wirklich in den Produkten enthalten sind. Jedoch gibt es hier auch schon Initiativen, wie beispielsweise die CodeCheck App. Diese App ermöglicht es Inhaltsangaben leichter zu überprüfen.
Beim Thema Mikroplastik wird auch noch ein weiteres Problem sichtbar: der Missbrauch des Begriffs Nachhaltigkeit. Viele Unternehmen versuchen sich als nachhaltig darzustellen, obwohl sie es nicht sind oder nur unzureichend Nachhaltigkeit anstreben.
Das wird auch „greenwashing“ (grünwaschen) genannt. Ein Beispiel hierfür ist, wenn ein Unternehmen den Kunden weismachen will, dass kein Mikroplastik in seinen Produkten ist, indem es auf die Verpackung schreibt das gewisse Arten von Plastik nicht enthalten sind. In Wahrheit befindet sich Mikroplastik aber in anderer Form im Produkt.
Schlussendlich fällt es dem Konsumenten schwer solche Lügen aufzudecken. Deswegen ist es wichtig, dass auch Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt wahrnehmen. Ich bin auch dafür dass dieses Wahrnehmen durch Regelungen für die Unternehmen unterstützt wird.
Wenn man über Nachhaltigkeit nachdenkt, kommt man oft vom Hundertsten ins Tausendste. Angefangen vom nachhaltigen Apfel bis hin zur nachhaltigen Zahnbürste. Und weder Apfel noch Zahnbürste sind immer eindeutig nachhaltig zu bekommen. Dann liest man noch mehr über Nachhaltigkeit und kommt in eine Spirale aus Druck, Angst und Versagen.
Das passiert, wenn wir einen für unsere derzeitige Situation zu hohen Standard der Nachhaltigkeit anstreben. Dann ist das tägliche Scheitern vorprogrammiert. An den zu kleinen und zu komplizierten Inhaltsstoffangaben, an dem Bio-Apfel der im Plastik eingepackt ist, oder an dem pinkfarbigen Nagellack, der so gar nicht nachhaltig war, uns aber so angelacht hat. Diesen Nagellack haben wir dann auch tatsächlich gekauft und nun wir fühlen uns schlecht. Wie nach einem Donut, den wir während einer strikten kohlenhydratfreien Diät nicht widerstehen konnten.
Ich persönlich fühle mich dann, als ob ich versagt hätte. Das hat natürlich zur Folge, dass man leichter aufgibt nachhaltig leben zu wollen. Maren Urner schreibt sehr pointiert über den Perfektionszwang mancher Konsumenten, ein „guter“ und „nachhaltiger“ Mensch zu sein. Sie zeigt auch auf, dass diese Haltung sehr hinderlich und lähmend sein kann. Denn es ist nicht (einfach) zu entscheiden was nun nachhaltiger und besser ist: der „Bio“- oder der „Fair-Trade“-Apfel.
Generell stimme ich Maren zu, denn Nachhaltigkeitsfragen sind ethische Fragen. Und ethische Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Meist gibt es auch die „eine richtige“ Antwort auf die meisten Fragen nicht.
Das wirklich nachhaltige ist jedoch die Auseinandersetzung mit diesen schwierigen Themen.
Jeder soll mitmachen. Deswegen müssen wir uns gegenseitig unterstützen. Gegenseitig Mut machen. Und uns gegenseitig, freundlich und mitfühlend Wege aufzeigen wie es nachhaltiger geht. Durch meine Arbeit bei ZweimalFreude bin ich auch auf sehr viele, wirklich tolle und nachhaltige Unternehmen und Projekte gestoßen. In den kommenden Wochen weder ich einzelne hier im Magazin vorstellen. Wenn auch du ein großartiges nachhaltiges Projekt oder Unternehmen kennst, dass auch auf ZweimalFreude sein sollte, schreib mir doch eine E-Mail.
Ich sehe das Thema Nachhaltigkeit sehr pragmatisch. Ich sehe es wie eine Diät. Trotz der besten Vorsätze ist eine radikale Diät für die meisten nicht umsetzbar. Was wirklich benötigt wird, ist eine langfristige Ernährungsumstellung. Stückchen für Stückchen nähern wir uns unserem Ziel an.
Ein zu hoher Erwartungsdruck von einem Tag auf dem anderen alles nachhaltig zu machen, lässt Menschen verzweifeln. Das wiederum führt dazu dass sie das Ziel nachhaltiger zu Leben aufgeben oder verdrängen. Wir brauchen jedoch jeden einzelnen Menschen.
Auch so gehe ich mit meinem eigenen Wunsch, nachhaltiger zu leben, um. Jeden Tag einen Schritt in die richtige Richtung.
Auch ZweimalFreude soll es leichter machen Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren. Denn durch ZweimalFreude fällt das aufwändige Recherchieren von lokalen und regionalen Unternehmen weg. Mit einem Klick auf ZweimalFreude hast du vielen tolle regionale Unternehmen auf einen Schlag, die auf hochwertige Rohstoffe und eine gute Produktion setzten.
In meinem nächsten Artikel teile ich mit euch meine 10 Tipps für Nachhaltigkeit im Alltag. Dies habe ich so gewählt dass ihr sie leicht in euren Alltag integrieren könnt, um so ein nachhaltigeres Leben zu führen.
Aber nun erzählt doch einmal ihr. Was bedeutet für euch Nachhaltigkeit? Wie integriert ihr nachhaltiges Handeln in eurem Alltag? Schreibt mir doch am Besten eine E-Mail: michaela@zweimalfreude.at
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